Es meldete sich der Werkskundendienstes, ein Termin wurde vereinbart. Der Chef erschien selbst und beanstandete, dass das Gerät nicht vorgeheizt war. Das durften wir aber nicht, das wäre ja Inbetriebnahme. Er leitete das Aufheizen ein und SAGT , 2 Stunden später wiederzukommen. Unser Installateur B war verhindert, von ihm hatten wir auch nichts vom Aufheizen erfahren.

Am frühen Nachmittag kam Herr M erneut, die Anlage war noch zu kalt. Wir luden ihn zu einem Tee ein, es ergab sich ein nettes Gespräch, dann ging es wieder in den Keller. Die Anlage lief schon produktiv, Herr M. holte sein Notebook, notierte ein paar Werte, stellte einige Parameter ein. Er nahm eine Wasserprobe und maß die Leitfähigkeit. Mit 400 µS/cm war zweifellos deutlich zu hoch. Die Entsalzungskartusche von Hern B war wohl schon deutlich über der Verschleißgrenze gewesen. Herr M hatte zudem die falsche Heizungspumpe mitgebracht. Kann passieren. Das System durfte in Betrieb bleiben, die Heizungspumpe lief nur mit Festdrehzahl. Wir vertagten uns.

Einige Tage später informierte uns unser immer beschäftigter Installateur B ,,dass man das Heizungswasser im System aufbereiten“ kann. Dafür gibt es Geräte. Wieder einige Tage lieferte er eine neue, kleinere Entsalzungspatrone und erklärte, wie man mit einem Hauswasserwerk einen Kreislauf zur Demineralisierung anlegen kann. Hatte ich mir eigentlich  anders vorgestellt, habe es aber erstmal so gemacht. Feststoffe, die sich durch den im Wasser gelösten Sauerstoff gebildet hatten, haben im Sumpf des Speichers schon „schwarzen Schlamm“ gebildet und die Entsalzungspatrone zügig ruiniert. Wer Chemie versteht, wundert sich nicht. (Kapitel: Entsalzung) Das Wasser muss vorgefiltert werden, wieder ein Gespräch mit Herrn B zu führen. Dessen Vorschläge schienen nicht wirklich zielführend.

Herr M hatte sich mit dem dringenden Rat verabschiedet, an der Wärmepumpe keine Einstellungen zu ändern. Er habe schon viel Wärmepumpen wiedergesehen, die völlig verkonfiguriert gewesen seien und schweren Schaden genommen hätten. Er hatte einen USB-Stick in die Hydraulikstation gesteckt und behauptet, die Anlagenkonfiguration darauf gespeichert zu haben. Geht laut Anleitung, geschieht aber automatisch im Gerät, wenn ich die Anleitung verstanden habe. Kann aber auch sein, dass es sich um einen „Installateurstick“ handelte, der wie der Zaubertrank des Miraculix besondere Fähigkeiten verleiht. Ja, so was gibt es.

Da ich wenigstens manchmal brav bin, habe ich zwar über die Webschnittstelle zwar mal geschaut, was im Gerät vorgeht, aber nichts geändert. Das geht auch aus dem Wohnzimmer, man muss nicht an einem Kasten im Keller rumdaddeln. Trotzdem erfährt man so viel, viel mehr als es der Kundendienst wohl gerne sieht.

Es war nicht zu übersehen, dass die Wärmepumpe nicht auf die Außentemperatur reagierte. Bei -5°C (außen) und auch bei +12°C Lufttemperatur lieferte das Gerät Wasser mit 50°C. Sobald die Temperaturen sich den 0°C näherten, war es „arschkalt“. Nach 12 Tagen Urlaubsmodus über den Jahreswechsel hatte unser Wohnzimmer auch 24 Stunden nach der Rückkehr 15°C, einen Tag später immerhin schon 16°C.Da haben wir noch einmal die noch vorhandene Gasheizung benutzt, um zu überleben, einen halben Tag später konnten wir die Polarkleidung wieder ablegen.

Zeit verging, dann kam Herr M noch einmal. Er baute die defekte Umwälzpumpe. Er beanstandete, dass beim Einbau offenbar fest zugepackt wurde und sich dabei eine andere Verschraubung wieder gelöst hatte. Einige Wassertropfen waren ausgetreten. Da damals noch Kalk im Wasser vorhanden war, hatte der das Leck markiert, aber verschlossen. Etwa Kalk im Wasser ist wohl doch nicht so schlecht…  Der Werksvertreter, Herr M, erhob drohend den Zeigefinger, das werde wohl Nachfragen geben, das sei wohl kaum ein Gewährleistungsfall. Wenn Argumente fehlen, wird eine Drohgebärde aufsetzt und man taucht weg. Zur Erinnerung: Die Pumpe lief schon bei der Lieferung nur mit fester Drehzahl und ließ sich nicht einstellen. Wohl ein elektrisches Problem und kaum ein des Wassers. Ich hatte noch einige Fragen an Herrn M., der aber jetzt sehr zugeknöpft reagierte, als ich Fragen nach Details der Webseite der Anlage stellte. Die Regelung der Heizmitteltemperatur sei vollkommen korrekt. Einstellungen könne der Installateur Herr B ändern. Und der Leitwert des Wassers stimme immer noch nicht. Immerhin waren wir bei etwa 250 µS/cm, 100 µS/cm sollten wir unterschreiten. So wurde mir beschieden.

Kurz vor Weihnachten erfolgte wieder ein Gespräch mit dem Installateur Herrn B. Dem wurde bis  Mitte Januar Zeit gegeben, sich nun endlich eine Lösung zur Demineralisierung und zur Regelung einfallen zu lassen. Wir erhielten darauf einen Partikelfilter, der alleine aber viel zu grob gewesen wäre, Schlamm abzuscheiden. Das zeigte ein Probelauf. Es gab es immer noch Krümelchen im Wasser. Rostpartikel, Schmutz, trotz aller Filterung zuvor. Solange noch Luft im Wasser gelöst ist, ist das nicht verwunderlich. Und wir haben hier vieeeeel Wasser im System und in dem ist Luft gelöst, wenn es aus der Leitung kommt!

Im Januar haben wir wieder nachdrücklich nachgefragt. Nach etwa einer Woche meldete bis sich Herr P, der uns von Herrn B als Wärmepumpenspezialist genannt wurde und kündigte sein Escheinen an. Da konnte ich nicht widerstehen und habe doch Einstellungen der Wärmepumpe geändert. Wenn’s Müll gäbe, sollte das der Spezialist beheben! Nein, ich bin nicht in die Tiefen des Systems abgestiegen, nur in das erste Zimmer, in das man ohne Zugangscode kommt. Das ist im  Benutzerhandbuch für den Endbenutzer beschrieben wird. Es geht hier nur um zwei Zahlenwerte, die den unglaublich komplexen Regelalgorithmus unserer Heizungen festlegen sollen. Erklären wir das mal:

Es gibt eine Außentemperatur, bei der sich die Heizung einschalten soll und eine zugehörige Heizmitteltemperatur. Bei uns sind es bei 15°C außen 30°C Wassertemperatur in den Heizkörpern. Bei 0°C benötigen wir etwa 50 C Wassertemperatur, um nicht zu frieren. Wenn es draußen also 15 °C kälter wird, muss das Wasser 20°C wärmer werden. Wird es 1 °C kälter muss das Wasser 1,3333°C  wärmer werden. Das ist ein primitives Modell, aber auch viele topmodernen Heizungssysteme benutzen solch ein System, oder es ist noch einfacher.

Bei diesem Verfahren muss man für irgendeine Temperatur festlegen, wie hoch die Wassertemperatur ist. Dann muss man als zweiten Wert festlegen, wie sich eine Temperaturänderung von einem Grad außen auf die Wassertemperatur auswirkt. Wie man das einstellt, ist herstellerabhängig. Das sieht manchmal kompliziert aus, das ist aber beabsichtigt. Unser Hersteller mit der Inotechnischen Idee hat sich da einige Nebelkerzen ausgedacht, die Einblicke erschweren sollen. Die Anlage  war seit der Inbetrieebnahme jedenfalls so, eingestellt dass sich die Wassertemperatur nicht veränderte. Das konnte ich abstellen, zunächst nach Augenmaß mit den Erfahrungswerten aus der Gasheizung und der Heizkörperberechnung. Und die Regelung tat anschließend das, was sie sollte! Als es noch mal riccchtig kalt wurde, waren nur noch minimale Korrekturen nötig,

Herr P kam, schaute sich die Anlage an und fand die Einstellungen so ganz brauchbar. Er beantwortete meine Fragen und billigte, dass der Benutzer die Grundeinstellungen korrigiert, so wie ich es getan hatte . Er bot an, sich das Betriebsprotokoll anzusehen, wenn ich es ihm zumailen würde. Wir konnten nämlich nicht mehr klären, weshalb der zusätzliche Wärmerzeuger bei der Kälte nicht eingegriffen hatte. Die Hydraulikstation speichert Daten nur wenige Tage und die Kältewelle im Haus lag zu lange zurück. Auf das Wasserproblem angesprochen bekam ich von ihm noch eine Adresse, an die ich mich zur Aufbereitung einmal wenden sollte. Das war mal eine positive Erfahrung.

Das empfohlene Unternehmen S war bereit, sich meines Wassers anzunehmen, allerdings erst 6 Wochen später und zu einem hohen Preis. Immerhin erschienen zwei Monteure zum vereinbarten Termin und maßen Leitwert , pH-Wert und Härte des Heizungswassers. Sie schlossen ein Gerät an, dass Wasser aus dem Kreislauf entnahm, es filterte und dann durch einen Ionenfänger schickte und es dann an andereer Stelle zurückführte. Innerhalb von 3 Tagen sollte das Heizungswasser demineralisiert sein. Nach dieser Zeit  wurden erneut pH-Wert, Leitfähigkeit und Härte des Wassers gemessen und notiert. Schon vor Fristablauf hatte ich kontrolliert, der Puffer hatte Traumwerte für Leitfähigkeit, der Heizungsbereich war nicht so gut, aber im grünen Bereich. Das bestätigte auch die Messung , als die Monteure wiederkamen. Allerdings maßen die nur an drei Heizkörpern im Haus. Der pH-Wert war zu hoch, 8,9, das Limit sei 8,5. (Nebenbei: Der Messgerätekoffer hatte in den 3 Tagen auf dem Pufferspeicher gelegen, die Messelektrode war also schö warm und trocken gewesen. gar nicht gut. Siehe https://www.umwelt-electronic.de/tipps_zur_ph-messung.htm ) Wenn man das Problem ändern wolle, müsse man wohl einen Systemtrenner zum alten  Rohrnetz mit den Stahlrohren einbauen, wurde mir beschieden. Dann sei das Wasser im alten Heizungssystem nicht mehr relevant. Weshalb haben das alle Experten vorher nicht gewusst?

Wir warten jedenfalls mal eine Weile, bis eine bessere Durchmischung stattgefunden hat. Auf die Rechnung haben wir nicht so lange warten müssen, die war noch höher als vorher angekündigt. (Wird fortgesetzt.)