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Es meldete sich der Werkskundendienstes, ein Termin wurde vereinbart. Der Chef erschien selbst und beanstandete, dass das Gerät nicht vorgeheizt war. Das durften wir aber nicht, das wäre ja Inbetriebnahme. Er leitete das Aufheizen ein und SAGT , 2 Stunden später wiederzukommen. Unser Installateur B war verhindert, von ihm hatten wir auch nichts vom Aufheizen erfahren.
Am frühen Nachmittag kam Herr M erneut, die Anlage war noch zu kalt. Wir luden ihn zu einem Tee ein, es ergab sich ein nettes Gespräch, dann ging es wieder in den Keller. Die Anlage lief schon produktiv, Herr M. holte sein Notebook, notierte ein paar Werte, stellte einige Parameter ein. Er nahm eine Wasserprobe und maß die Leitfähigkeit. Mit 400 µS/cm war zweifellos deutlich zu hoch. Die Entsalzungskartusche von Hern B war wohl schon deutlich über der Verschleißgrenze gewesen. Herr M hatte zudem die falsche Heizungspumpe mitgebracht. Kann passieren. Das System durfte in Betrieb bleiben, die Heizungspumpe lief nur mit Festdrehzahl. Wir vertagten uns.
Einige Tage später informierte uns unser immer beschäftigter Installateur B ,,dass man das Heizungswasser im System aufbereiten“ kann. Dafür gibt es Geräte. Wieder einige Tage lieferte er eine neue, kleinere Entsalzungspatrone und erklärte, wie man mit einem Hauswasserwerk einen Kreislauf zur Demineralisierung anlegen kann. Hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt, habe es aber erstmal so gemacht. Feststoffe, die sich durch den im Wasser gelösten Sauerstoff gebildet hatten, haben im Sumpf des Speichers schon „schwarzen Schlamm“ gebildet und die Entsalzungspatrone zügig ruiniert. Wer Chemie versteht, wundert sich nicht. (Kapitel: Entsalzung) Das Wasser muss vorgefiltert werden, wieder ein Gespräch mit Herrn B zu führen. Dessen Vorschläge schienen nicht wirklich zielführend.
Herr M hatte sich mit dem dringenden Rat verabschiedet, an der Wärmepumpe keine Einstellungen zu ändern. Er habe schon viel Wärmepumpen wiedergesehen, die völlig verkonfiguriert gewesen seien und schweren Schaden genommen hätten. Er hatte einen USB-Stick in die Hydraulikstation gesteckt und behauptet, die Anlagenkonfiguration darauf gespeichert zu haben. Geht laut Anleitung, geschieht aber automatisch im Gerät, wenn ich die Anleitung verstanden habe. Kann aber auch sein, dass es sich um einen „Installateurstick“ handelte, der wie der Zaubertrank des Miraculix besondere Fähigkeiten verleiht. Ja, so was gibt es.
Da ich wenigstens manchmal brav bin, habe ich zwar über die Webschnittstelle zwar mal geschaut, was im Gerät vorgeht, aber nichts geändert. Das geht auch aus dem Wohnzimmer, man muss nicht an einem Kasten im Keller rumdaddeln. Trotzdem erfährt man so viel, viel mehr als es der Kundendienst wohl gerne sieht.
Es war nicht zu übersehen, dass die Wärmepumpe nicht auf die Außentemperatur reagierte. Bei -5°C (außen) und auch bei +12°C Lufttemperatur lieferte das Gerät Wasser mit 50°C. Sobald die Temperaturen sich den 0°C näherten, war es „arschkalt“. Nach 12 Tagen Urlaubsmodus über den Jahreswechsel hatte unser Wohnzimmer auch 24 Stunden nach der Rückkehr 15°C, einen Tag später immerhin schon 16°C.Da haben wir noch einmal die noch vorhandene Gasheizung benutzt, um zu überleben, einen halben Tag später konnten wir die Polarkleidung wieder ablegen.
Zeit verging, dann kam Herr M noch einmal. Er baute die defekte Umwälzpumpe. Er beanstandete, dass beim Einbau offenbar fest zugepackt wurde und sich dabei eine andere Verschraubung wieder gelöst hatte. Einige Wassertropfen waren ausgetreten. Da damals noch Kalk im Wasser vorhanden war, hatte der das Leck markiert, aber verschlossen. Etwa Kalk im Wasser ist wohl doch nicht so schlecht… Der Werksvertreter, Herr M, erhob drohend den Zeigefinger, das werde wohl Nachfragen geben, das sei wohl kaum ein Gewährleistungsfall. Wenn Argumente fehlen, wird eine Drohgebärde aufsetzt und man taucht weg. Zur Erinnerung: Die Pumpe lief schon bei der Lieferung nur mit fester Drehzahl und ließ sich nicht einstellen. Wohl ein elektrisches Problem und kaum ein des Wassers. Ich hatte noch einige Fragen an Herrn M., der aber jetzt sehr zugeknöpft reagierte, als ich Fragen nach Details der Webseite der Anlage stellte. Die Regelung der Heizmitteltemperatur sei vollkommen korrekt. Einstellungen könne der Installateur Herr B ändern. Und der Leitwert des Wassers stimme immer noch nicht. Immerhin waren wir bei etwa 250 µS/cm, 100 µS/cm sollten wir unterschreiten. So wurde mir beschieden.
Kurz vor Weihnachten erfolgte wieder ein Gespräch mit dem Installateur Herrn B. Dem wurde bis Mitte Januar Zeit gegeben, sich nun endlich eine Lösung zur Demineralisierung und zur Regelung einfallen zu lassen. Wir erhielten darauf einen Partikelfilter, der alleine aber viel zu grob gewesen wäre, Schlamm abzuscheiden. Das zeigte ein Probelauf. Es gab es immer noch Krümelchen im Wasser. Rostpartikel, Schmutz, trotz aller Filterung zuvor. Solange noch Luft im Wasser gelöst ist, ist das nicht verwunderlich. Und wir haben hier vieeeeel Wasser im System und in dem ist Luft gelöst, wenn es aus der Leitung kommt!
Im Januar haben wir wieder nachdrücklich nachgefragt. Nach etwa einer Woche meldete bis sich Herr P, der uns von Herrn B als Wärmepumpenspezialist genannt wurde und kündigte sein Escheinen an. Da konnte ich nicht widerstehen und habe doch Einstellungen der Wärmepumpe geändert. Wenn’s Müll gäbe, sollte das der Spezialist beheben! Nein, ich bin nicht in die Tiefen des Systems abgestiegen, nur in das erste Zimmer, in das man ohne Zugangscode kommt. Das ist im Benutzerhandbuch für den Endbenutzer beschrieben wird. Es geht hier nur um zwei Zahlenwerte, die den unglaublich komplexen Regelalgorithmus unserer Heizungen festlegen sollen. Erklären wir das mal:
Es gibt eine Außentemperatur, bei der sich die Heizung einschalten soll und eine zugehörige Heizmitteltemperatur. Bei uns sind es bei 15°C außen 30°C Wassertemperatur in den Heizkörpern. Bei 0°C benötigen wir etwa 50 C Wassertemperatur, um nicht zu frieren. Wenn es draußen also 15 °C kälter wird, muss das Wasser 20°C wärmer werden. Wird es 1 °C kälter muss das Wasser 1,3333°C wärmer werden. Das ist ein primitives Modell, aber auch viele topmodernen Heizungssysteme benutzen solch ein System, oder es ist noch einfacher.
Bei diesem Verfahren muss man für irgendeine Temperatur festlegen, wie hoch die Wassertemperatur ist. Dann muss man als zweiten Wert festlegen, wie sich eine Temperaturänderung von einem Grad außen auf die Wassertemperatur auswirkt. Wie man das einstellt, ist herstellerabhängig. Das sieht manchmal kompliziert aus, das ist aber beabsichtigt. Unser Hersteller mit der Inotechnischen Idee hat sich da einige Nebelkerzen ausgedacht, die Einblicke erschweren sollen. Die Anlage war seit der Inbetrieebnahme jedenfalls so, eingestellt dass sich die Wassertemperatur nicht veränderte. Das konnte ich abstellen, zunächst nach Augenmaß mit den Erfahrungswerten aus der Gasheizung und der Heizkörperberechnung. Und die Regelung tat anschließend das, was sie sollte! Als es noch mal riccchtig kalt wurde, waren nur noch minimale Korrekturen nötig,
Herr P kam, schaute sich die Anlage an und fand die Einstellungen so ganz brauchbar. Er beantwortete meine Fragen und billigte, dass der Benutzer die Grundeinstellungen korrigiert, so wie ich es getan hatte . Er bot an, sich das Betriebsprotokoll anzusehen, wenn ich es ihm zumailen würde. Wir konnten nämlich nicht mehr klären, weshalb der zusätzliche Wärmerzeuger bei der Kälte nicht eingegriffen hatte. Die Hydraulikstation speichert Daten nur wenige Tage und die Kältewelle im Haus lag zu lange zurück. Auf das Wasserproblem angesprochen bekam ich von ihm noch eine Adresse, an die ich mich zur Aufbereitung einmal wenden sollte. Das war mal eine positive Erfahrung.
Das empfohlene Unternehmen S war bereit, sich meines Wassers anzunehmen, allerdings erst 6 Wochen später und zu einem hohen Preis. Immerhin erschienen zwei Monteure zum vereinbarten Termin und maßen Leitwert , pH-Wert und Härte des Heizungswassers. Sie schlossen ein Gerät an, dass Wasser aus dem Kreislauf entnahm, es filterte und dann durch einen Ionenfänger schickte und es dann an andereer Stelle zurückführte. Innerhalb von 3 Tagen sollte das Heizungswasser demineralisiert sein. Nach dieser Zeit wurden erneut pH-Wert, Leitfähigkeit und Härte des Wassers gemessen und notiert. Schon vor Fristablauf hatte ich kontrolliert, der Puffer hatte Traumwerte für Leitfähigkeit, der Heizungsbereich war nicht so gut, aber im grünen Bereich. Das bestätigte auch die Messung , als die Monteure wiederkamen. Allerdings maßen die nur an drei Heizkörpern im Haus. Der pH-Wert war zu hoch, 8,9, das Limit sei 8,5. (Nebenbei: Der Messgerätekoffer hatte in den 3 Tagen auf dem Pufferspeicher gelegen, die Messelektrode war also schö warm und trocken gewesen. gar nicht gut. Siehe https://www.umwelt-electronic.de/tipps_zur_ph-messung.htm ) Wenn man das Problem ändern wolle, müsse man wohl einen Systemtrenner zum alten Rohrnetz mit den Stahlrohren einbauen, wurde mir beschieden. Dann sei das Wasser im alten Heizungssystem nicht mehr relevant. Weshalb haben das alle Experten vorher nicht gewusst?
Wir warten jedenfalls mal eine Weile, bis eine bessere Durchmischung stattgefunden hat. Auf die Rechnung haben wir nicht so lange warten müssen, die war noch höher als vorher angekündigt. (Wird fortgesetzt.)
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Vollentsalzung
Nein, das bezieht sich nicht auf Lebensmittel. Heute begegnet uns das in Verbindung mit Heizungswasser. Immer mehr Hersteller von Komponenten für Heizungen verlangen Heizung Wasser, das nach VDI 2035 vollentsalzt (demineralisiert) ist.
In jedem Wasser aus der Leitung sind in geringem Maße Salze enthalten, die dafür sorgen, dass in dem Wasser Ionen vorliegen. Die sorgen dafür das Wasser in geringem Maße elektrischen Strom leitet. Je mehr Salz drin ist desto stärker leitet es. Vielleicht erinnern wir uns noch an entsprechenden Versuch in der Schule. So wird der Mineralien- oder Salzgehalt häufig über die Leitfähigkeit des Wassers gemessen, die erhält die Maßeinheit Mikro-Siemens-pro-cm , kurz µS/cm. Muss man sich nicht unbedingt merken.
VDI 2035 schreibt „demineralisiertes Wasser mit einer Leitfähigkeit von weniger als 100 µS/cm“ vor. Das ist aber etwas, das es gar nicht gibt. Schauen wir auf https://de.wikipedia.org/wiki/Demineralisiertes_Wasser, so sehen wir, dass bei Werten von 1-50 µS/cm das Wasser "salzarm" heißt, im Bereich 0,1–1 µS/cm "reines Wasser" und bei 0,055–0,1 µS/cm "hochreines Wasser".
Wie hoch die Leitfähigkeit unseres Leitungswassers ist, hängt von unserem Wasserversorger ab, bei uns sind es ca. 500 µS/cm. Die stammt in erster Linie vom "Kalk" im Wasser, den unsere Wasserversorger aus technischen Gründen in geringem Maße im Wasser haben wollen. Gehen wir aber nicht ins Detail.
Wer also Wasser mit einer Leitfähigkeit von knapp 100 µs/cm als vollentsalzt bezeichnet, ist ein Volltrottel oder er hat andere Absichten. Später mehr dazu. Hinzu kommt, dass der Hersteller unserer Heizungsanlage einen pH-Wert zwischen 8,2 und 8,5 für das Heizungswasser verlangt.
Auch hier schauen wir nur einmal grob hin: Ein demineralisiertes Wasser enthält keine anorganischen Stoffe, die Ionen bilden können. Lassen wir organische Substanzen außen vor, so müsste der pH-Wert von demineralisiertem Wasser 7 sein, das Wasser müsste neutral sein.
Ist der pH-Wert größer, ist es eine (schwache) Lauge. Eine Lauge entsteht, wenn ein Metalloxid in Wasser gelöst wird. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Erinnern wir uns vielleicht an den Chemieunterricht: Ein winzige Stückchen Natrium in Wasser geworfen brannte sofort spektakulär beim Kontakt mit Wasser. Es entstand dabei eine schwache Natronlauge.
Wenn demineralisiertes Wasser einen pH-Wert größer 7 annimmt, wird es also schon oxidierte Metalle aus unserem Heizungssystem aufgenommen haben. Dabei wird immer behauptet, dass man Korrosion durch die Wasseraufbereitung verhindern will. Damit der Kunde auch schön gefügig ist, droht man ihm mit Garantieverlust, wenn die Werte nicht stimmen. Bei den teuren Heizungssystem ist der Kunde dann bereit, sich auf fast alles einzulassen. Eine jährliche Wartung, bei der das Wasser gesegnet wird oder sonst ein Budenzauber damit angestellt wird. Alles Quatsch? Nein, so einfach ist das auch nicht.
Manche wasserführenden Kanäle im System sind sehr klein und dünn. Wenn hier Kalkablagerungen auftreten, ist das übel, da geht dann irgendwann nichts mehr durch. Ein anderes Problem ist Schlamm. Beim Befüllen der Anlage ist immer Luft im System, zum Teil ist im Wasser Luft gelöst. Ein Teil dieser Luft reagiert mit Metallen im Heizungssystem. Besonders geschieht das in alten Systemen, in denen "schwarzes Rohr", das ist ein unbehandeltes Stahlrohr, verbaut ist. Das Ergebnis ist ein Eisenoxid, das als Schlamm sich meistens irgendwo absetzt, aber in geringem Maße auch weitertransportiert wird. Wenn mal irgendwann ein Heizkörper abgebaut wird, erleben wir diesen Schlamm als "schwarzes Wasser", das als letztes aus dem Heizkörper herausläuft. Der Schlamm ist nicht mehr ferromagnetisch, d.h. er wird nicht mehr vom Magneten angezogen. Aber er setzt sich in kleinen kann Kanälen fest.
Es gibt es auch immer winzige Eisenspänchen, die im Heizungskreislauf mitgeführt werden. Moderne Heizungspumpen haben bauartbedingt starke Magneten in ihrem Innenleben. Die bieten diesen Eisenteilchen leider eine dauerhafte Heimat an und fallen so nach kurzer Betriebszeit aus. Deshalb sind Schlamm- und Magnetabscheider bei einer Heizungsrenovierung praktisch unverzichtbar. Allerdings sollte man keine Wunder davon erwarten. Wenn man einmal in den Heizungskreislauf ein Filter einbaut, wird man bereits nach wenigen Stunden Partikel finden, die hier aufgehalten wurden.
Man könnte auf die Idee kommen, dauerhaft ein Filter einzubauen. Nicht einmal unsere Heizungspäpste predigen das. Sie wissen genau, dass so ein Filter kaum eine Chance hätte einer Heizungssaison ohne Pflege bzw. Austausch zu überstehen. Es ist also wohl beseer, immer das nötige Augenmaß zu behalten.
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Wir sind angesteckt worden. Überall im Umfeld werden Luftwärmepumpen eingebaut. Herr Habeck hat auch schon angedroht, die Mehrwertsteuer auf Gas wieder auf den alten Wert zurückzuführen, den CO2 Preis zu erhöhen und die Unterstützung der Verbraucher einzustellen, damit er die Industrie subventionieren kann. Hauptsache, deren Strompreise überschreiten nicht 10 % dessen, was Otto Normalverbraucher dafür bezahlen muss. Oh Verzeihung, da habe ich die Umsatzsteuer glatt vergessen. Aber die spielt für die gewerblichen Kunden sowieso keine Rolle, da sie vom Vorsteuerabzug profitieren.
Aus Interesse habe ich einmal eine Heizlastberechnung für unser Wohnhaus gemacht. Jeder, der den Physikunterricht der neunten Klasse erfolgreich ertragen hat, sollte das mit ein wenig Anleitung können. Sollte... Die ersten Ergebnisse lagen ganz erheblich neben unseren Verbrauchswerten. Eine Prüfung zeigte, dass die Wärmedurchgangswerte für unsere Fenster erheblich zu hoch angesetzt worden waren. Auch neue Fenster sollen also verkauft werden. Mit einigen Korrekturen kamen wir dann auf einer Heizlast, die unseren tatsächlichen Verbrauch nahekommt. Jedes Ergebnis, dass deutlich davon abweicht, halte ich für unbrauchbar. Mag da wirklich noch ein wenig Luft sein durch einige Optimierungen, Wunder sind da nicht zu erwarten. Wer glaubt, ohne weitere Maßnahmen den Energieverbrauch halbieren oder dritteln zu können, ist ein Fantast!
Unsere Therme hat auch schon einige Jahre auf dem Buckel, ist aber dank Wartung in einem guten Zustand. Dennoch habe ich mir mal ein Angebot für eine Wärmepumpe beschafft und habe damit einen Förderantrag gestellt. Erstaunlich fix erhielt ich einen Förderbescheid, bei dem rund 25 % der Summe als Förderung zugesagt wurden.
Wir beschlossen, das Ding zu machen und auch selbst dabei anzupacken. Nach einem Gespräch mit unserem Haus- und Hofinstallateur / Elektriker erschien ziemlich schnell ein Vertreter, der uns bezüglich der Wärmepumpe "beraten" wollte. Diese Leute wissen, was gut für den Kunden und vor allen Dingen ihren Verdienst ist. Verkauft wird das, was kurzfristig vorhanden ist. Nun, das angebotene Gerät scheint für uns geeignet zu sein, ist aber bei weitem nicht in der Lage die berechnete Heizlast aufzubringen. Naja für den Zweck gibt es heute die Elektrozusatzheizung, dank des sowieso erforderlichen Wärmepuffers ist das die Wiederbelebung der guten alten Speicherheizung. Zur Erinnerung: Das sind die Geräte, die wir vor spätestens 20 Jahren verschrottet haben, weil Strom doch eigentlich viel zu schade und auch teuer zum Verheizen war. Da es grundsätzlich möglich ist, wird bei uns die alte Gasheizung zunächst einmal nicht ausgebaut, schließlich darf ein Teil der Heizenergie auch aus böser Energie bestehen.
Installateur bei Petrus:
"Das kann nicht stimmen, dass du erst 56 Jahre alt bist", sagt Petrus zu einem Installateur, der gerade im Himmel eingetroffen ist. "Nach den von dir in Rechnung gestellten Arbeitsstunden musst du mindestens 143 Jahre als sein!"
Im Sommer 2023 rückte ein bestelltes Unternehmen an, unseren Garten aufzugraben. Erforderlich waren 16 m Leitung zwischen Wärmepumpe und Heizungskeller. Die Leute haben sehr zügig und sauber gearbeitet, nach gut 12 Stunden mit zwei Personen sah unser Garten fast wieder so aus wie vorher. Dabei gab es etliche Problemstellen, so musste auch eine gegossene Treppe unterquert werden. Im Heizungskeller endeten etliche Kabel und Rohre noch in ziemlich wilder Form.
Missverständnisse
Kommt ein Kunde zum Installateur: Ich brauche ein Rohr 1/2 Zoll. Der Meister fragt: Wie lang? Darauf meint der Kunde erstaunt: Ich habe gar nicht gewusst, dass man die Rohre auch mieten kann!
Nach einem Ausbau der Kellertür ließ sich auch der Pufferspeicher mit gut 750 l Fassungsvermögen in den Keller befördern. Dazu musste er aber sein Mäntelchen ausziehen. Es folgt das blanke Entsetzen ob dessen Maße!
Ein wenig später traf auch eine Palette mit der Wärmepumpe und einigen andern Zubehörteilen ein.
Treffen sich zwei Installateure: "Gestern habe ich 60 Meter Rohr verlegt!", sagt der eine. Darauf der andere: "Ach, die finden wir schon wieder!
Beim Auspacken stellte sich heraus, dass die Wärmepumpe wohl eine heftige Kollision mit einem Gabelstapler gehabt haben muss. Sie war an zwei Stellen deutlich beeindrückt. Weder die liefernde Spedition noch das liefernde Unternehmen fühlten sich zuständig und es folgte eine Wartephase. Dennoch wurde die Konsole an der Wand befestigt und die Wärmepumpe draufgestellt, der Schaden sollte reparabel sein. Nach einigen Irrungen wurde zugesichert, die beschädigten Blechteile zu ersetzen.
Treffen sich zwei Installateure. Der eine fragt den anderen: Wie geht es deinem Colesterinspiegel? Sagt der andere: Ich weiß nicht - ich baue nur Alibert ein.
Weiter ging es dann mit dem Abbruch im Heizungskeller. Dort waren Waschmaschine und Trockner und ein Ausguss in einer längeren Reihe mit Unterschränken eingebaut. Das Ganze musste zuerst weg.
Es blieb ein "Rohrchaos". Die Heizung sollte betriebsfähig sein, den im Herbst kann es auch schnell recht kühl werden. Auch die alten Wasserrohre blieben zunächst erhalten, die neuen konnten noch nicht monttiert werden
Die Pumpenbaugruppe und die hydraulische Einheit konnten aufgehängt werden. Dazu kamen einige elektrische Schaltanlagen und Kabelkanäle.
Ein Installateur repariert im Krankenhaus eine defekte Wasserleitung. Plötzlich kommt der Chefarzt vorbei und sagt: "Na, wieder mal Pfusch gemacht?" Darauf der Installateur: "Ja, aber ich repariere meinen Pfusch wenigstens, Sie decken Ihren mit Erde zu!"
Erforderlich war es auch einige Leitungen zur Unterverteilung zu verlegen und einen Netzwerkanschluss für die hydraulische Einheit zu schaffen. Ja, unsere Wärmepumpe kann im Internet surfen... Auch die Unterverteilung musste um einige Baugruppen ergänzt werden. Das gestaltete sich alles sehr interessant, da reichlich Inventar im Weg stand und die Kabelwege reichlich voll waren.
Die elektrische Anlage im Heizungskeller wurde verdrahtet, die Steckdosen für Waschmaschine und Trockner umgelegt. Nein, die wurden nicht gekillt.
Dann konnte im nächsten Schritt die Wasserverrohrung abgerissen und an die neuen Bedürfnisse angepasst neu montiert werden. Das schaffte erst einmal Platz.
So weit wie möglich wurde dann die Verrohung des neuen Heizungsteils vorgenommen, soweit das unter Erhalt der alten Heizungsrohre möglich war. Verwendet wurde wieder Kupferrohr, um zu viele Materialwechsel und mögliche Korrosionsprobleme zu vermeiden. Allein die benötigten knapp 15m Kupferrohr haben ein Materialwert von über 300 €. Nein, die sind nicht vergoldet. Hinzu kam jede Menge Aufwand für Übergänge, Fittings und Verschraubungen. Es wurde noch nicht verpresst, um eine spätere Korrektur nach Abbau einiger alten Rohre möglich zu lassen.
Eine größere Menge Kleinmaterial wurde verbaut. Das Kellerfenster wurde noch getauscht. Die erste Dose Montageschaum war defekt, die zweite schäumte erst gar nicht, aber dann... Da half nur noch Warten und mechanische Entfernung des Überschuss.
Dann sollten einige alte Stahlrohre weichen, sie leisteten aber erheblichen Widerstand. Allerdings konnten sie sich dann einigen gewichtigen Argumenten nicht widersetzen und räumten in Stücken ihren alten Einsatzort. Dabei stellte sich heraus, dass ein Rohr wirklich völlig durchgerostet war, es hätte sicherlich noch im folgenden Winter für nasse Füße gesorgt.
Das Bastelspiel an dem dreidimensionalen Puzzle wurde fortgesetzt und auch die letzten Verbindungen noch zugeschnitten und montiert. Dann wurde alles miteinander verbunden und bald konnte der Pressebericht herausgegeben werden: Alles verpresst! Alles? Nein, wie in Gallien, in dem auch nicht alle Gebiete erobert waren, aber fast alle. Eine Verbindung wurde vergessen, die uns beim Füllen einen netten kleinen Springquell im Heizungskeller bescherte.
Hurra, die alte Heizung war wieder dicht und betriebsfähig, was auch gut war, denn der Sommer hatte doch recht plötzlich Abschied genommen. Gut das nachträglich noch zwei Ventile eingeplant und eingebaut worden waren, die den neuen Teil abschiebern konnten.
Böse Überraschung: Aus der alten Therme tropfte reichlich Wasser. Aber Entwarnung, es war ein ziemlich verstopfter Abfluss: Die Waschmaschine war wieder in Betrieb genommen, deren Pumpe drückte das Abwasser zurück iin den Syphon der Therme.
Nach ein paar weiteren Tagen kam dann der Ersatz für die verbeulten Blechteile. Der Chef selbst hat sie eingebaut und die Wärmepumpe danach direkt elektrisch und hydraulisch angeschlossen.
Die Heizungsanlage war schon im Vorfeld mehrfach geleert und gespült worden, einige Ventile mussten dabei ausgewechselt werden, da sie für den hydraulischen Abgleich ungeeignet waren.
Heizungsanlagen müssen heute mit besonderem Wasser gefüllt werden. Es muss demineralisiert sein, damit die Einsparungen bei den verwendeten Materiealien in Wärmepumpe und Co. nicht zu einer Korrosion führt. Das verkauft man dem Kunden dann noch als Fortschritt. Wahrscheinlich muss das Wasser bald auch noch gesegnet oder eingefärbt werden. Beim Befüllen wird eine besondere "Filterpatrone" im Wasserzulauf angeschlossen, die das Wasser behandelt. Das Wasser muss allerdings mit kleiner Geschwindigkeit fließen, damit dieser Vorgang funktioniert. So dauerte das Befüllen des alten Heizungsteils schon ein ganzes Weilchen. Dann war der neue Teil dran: Aber da ist der Pufferspeicher, der gefüllt werden will. Das dauert... Bei knapp 3 l/min erfordert das schon einige Stunden Geduld. Auch das war irgendwann geschafft.
Das System muss dann auch noch entlüftet werden. Sowohl am alten wie neuen Heizungssystem sind automatische Entlüfter angebaut. Theoretisch sollen die vorbeikommende Luft nach draußen entlassen und danach schließen. Im Radiatorkreis funktioniert das nur suboptimal, die meiste Luft landete in den Heizkörpern, aus denen man sie per Hand wieder entlassen musste. Dabei sinkt natürlich der Systemdruck wieder, also muss wieder nachgefüllt werden. Um das ein wenig zu vereinfachen wurde die Filterpatrone über einen Druckbegrenzung auf 1,5 bar angeschlossen und während des Entlüftens am Wassernetz angeschlossen. Ja ja, das geschah natürlich über die vorgeschriebene Trennungeinheit, die jeden Rückfluss verhindert. Etwas besser klappte das im neuen System. Hier brachte die Umwälzpumpe das Wasser hinreichend in Bewegung, sodass über die Entlüftung an der Wärmepumpe und an der hydraulischen Einheit die meiste Luft nach außen entwich.
Da es keine nassen Überraschung mehr gegeben hatte, konnte die Rohrisolierung montiert werden. Wobei nicht nur Rohre isoliert werden, auch die meisten Baugruppen wie Pumpen, Hydraulikstation usw. die Dämmung wird dabei so gut, dass man fast schon einen Heizkörper im Heizungskeller montieren muss...
Die Ventile zwischen beiden Heizungssystem konnten geöffnet werden, die Hochzeit beider Systeme war erfolgt. Der spannende Moment: Einschalten der Leitungsschutzschalter. Das Ergebnis: Nix! An einem Anschluss des Energiezählers der Wärmepumpe war der Leiter für die Steuerspannung nicht richtig verschraubt, ohne die tut sich da gar nichts. Nach der Nacharbeit meldete sich die hydraulische Einheit zu Wort und verlangte die Grundprogrammierung. Die Verbindungen zur Wärmepumpe waren dabei noch nicht gesteckt. Deren Inbetriebnahme muss vom heiligen Gral des Werkskundendienst erledigt werden. Ein dumme Monteur darf das nicht, nicht einmal der Meister. Dann gibt es nämlich keine Garantie.
(Des Dramas zweiter Teil erreicht man rechts oben im Menü "Details" )
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Viele Menschen haben einen hohen Blutdruck. Der nimmt mit dem Alter gerne zu, das ist besonders auf die Dauer ungesund. Das Risiko für einen Schlaganfall, Herzinfarkt und andere wirklich sehr unangenehme Erkrankungen steigt erheblich.
Wenn wir ab und zu eine TÜV-Untersuchung beim Arzt machen lassen, fällt das auf. Dann werden wir meistens dazu verdonnert, abzunehmen und regelmäßig den Blutdruck zu messen. Meistens gewinnt die Pharmaindustrie dann einen guten Kunden mehr, wenn wir zukünftig die verordneten Medikamente regelmäßig einnehmen. Das sollte man tun.
Die heimische Blutdruckmessung ist heute kein Problem mehr, es gibt automatische Geräte für das Handgelenk und den Oberarm. Letztere sind unbequemer aber zuverlässiger. Damit messe ich sporadisch während des ganzen Jahres und zweimal täglich für zwei Wochen vor der jährlichen Inspektion bei Medizinmann.ich komme.
Als ich nun das Gerät zur Messung hervorholte, hatte sich ein Problem gelöst. Nein nicht wirklich, vielmehr war eins entstanden. Der Schlauch, mit dem die arme Manschette mit dem eigentlichen Messgerät verbunden ist, war ab. Ein kleines Plastikröhrchen steckt mit der einen Seite im Schlauch, mit der anderen im Blutdruckmessgerät. Genau an dieser Stelle war das Röhrchen gebrochen.
Dass sich um einen namhaften Hersteller handelt, lohnt sich eine Suche nach Ersatzteilen. Fündig wurde ich mit:
Aber man bekommt auch eine ganze Manschette mit Schlauch.:
.Aber Vorsicht, die eignet sich nur für Kinder. Auch bei Leuten, die nicht ins Fitnessstudio gehen, dürfte die zu klein sein.
Die Suche nach der Ausführung für Erwachsene lieferte keinen Fund beim Hersteller mehr.
aber dafür gibt es an anderer Stelle doch:
Aber es gibt das ganze Blutdruckmessgerät noch, wenn auch wohl in einer leicht veränderten Form, das Display hat eine Funktion mehr.
Hoffentlich merkt man, dass dieses Angebot unverschämte Abzocke ist, wenn das Gerät mit Versandkosten letztlich fast 44 € kosten soll. Wahrscheinlich bringt das der Oberbürgermeister oder sonst ein prominenter persönlich.
Aber auch mit ca. 31 € wird man fündig.
Nun besteht die Möglichkeit, für 19 € (zuzüglich Versand) zwei Steckerchen zu kaufen, von denen ich nur einen brauche.. Dann kann ich für rund 20 € die kindermanschette kaufen, ca 28 Euro für die angeblich lieferbare mittelgroße Ausführung, oder günstig für rund 31 € ganzes Blutdruckmessgerät.
Und dabei habe ich mir noch nicht einmal die Mühe gegeben gründlich nach dem besten Preis zu suchen.
Seit einiger Zeit versucht die EU ein Recht auf Reparatur durchzusetzen. Sagt sie zumindest, das Ergebnis sehen wir nicht nur hier. Erfinderisch ist diesbezüglich besonders die Autoindustrie, ein Beitrag dazu findet sich in dieser Rubrik unter dem Titel "Atemnot". Auch andere Kfz Hersteller sind da nicht kleinlich. Für ein Türschloss eines bayerischen Autos werden locker 750 € aufgerufen. Natürlich für das ganze Schloss, denn Ersatzteile gibt es nicht.
Richtig verAppled wird man, wenn man selbst versucht, den Akku in einem Telefon des besagten Herstellers zu wechseln. Dabei entstehen zwangsläufig Kosten, die höher sind als die einer Reparatur beim Hersteller. Wenn der die denn überhaupt noch ausführt.
Im Fall des Blutdruckmessgerätes wäre es nahe liegend, ein Ersatzteil mit dem 3-D Drucker herzustellen. Das sollte klappen, aber das Steckerchen hat einen kleinen Konus an der Geräteseite. Den wird man niemals so ausmessen können, dass das Ergebnis wirklich dicht passt. Ich habe versucht das Problem zu lösen (wirklich!) Mit einem Klebstoff, der den Kunststoff auflöst. So werden die Teile miteinander verschweißt. Habe schon gute Erfahrungen damit gemacht, wie das hier aussieht wird sich zeigen. Bei der mechanisch stark belasteten Verbindung habe ich aber Zweifel.
Habe deshalb auch ein Blutdruckmessgerät eines anderen namhaften Herstellers bestellt. Vorher habe ich aber einen Blick auf die Liste der verfügbaren Ersatzteile und deren Preis geworfen. Wie der allerdings aussieht, falls sich in einigen Jahren doch mal etwas brauche,, steht auf einem anderen Blatt.
Jedenfalls hat dr Hersteller des letzten Blutdruckmessgerätes bei mir ausgesch... . Er verhöhnt mit der Preisgestaltung für Erstzteile seine Kunden. Leider ist das kein Einzelfall. Mein Vorschlag: Ich lifere 2 Anschlussröhrchen, zahle den Differenzbetrag zwei Blutdruckmessgeräte. Alternativ erhalte ich für ca. 3€ beim Abliefern einer Manschette ein Blutdruckmessgerät komplett. Da könnte man ein Geschäftsmodell draus machen!
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Wir fahren auch ein Auto vom Typ „Drei Könige“, jedenfalls fährt immer ein Stern voraus. Das wurde im Sommer 23 plötzlich launisch, nach kurzer Fahrt glaubte man, Känguru-Diesel getankt zu haben. Es ruckelte und hoppelte, außerdem schienen etwa 200 seiner Pferdchen in Streik getreten zu sein. Das verschwand zwar nach einigen Minuten, aber das gelbe Lämpchen im Display war kein Dauerzustand. Ein Werkstattbesuch stand an.
Der Chef der Motoren befragte einen Messcomputer und diagnostizierte einen Defekt des rechten Luftmassenmessers. Nach einem Blick in eine lange Liste runzelte er die Stirn und versuchte und schonend klarzumachen, dass das uns ca. 1000 € kosten würde. Das Bewusstsein haben wir schon nach 30 Minuten wiedererlangt...
Eigentlich sind sogar zwei Luftmengenmesser verbaut. Sie stellen fest, wieviel Luft der Motor momentan pro Sekunde einatmet. In Abhängigkeit davon wird ihm sein Futter, Verzeihung: der Diesel, zugemessen. Fällt das Messergebnis falsch aus, erhält er erheblich zu viel oder zu wenig Kraftstoff, worauf er meistens mit einer ziemlichen Verstimmung und Rückfall in den Notlaufbetrieb reagiert.
Der defekte Luftmengenmesser.
Was erhält man nun für so viel Geld? Ganz einfach: ein bisschen Plastik, einige Dichtungen, zwei Luftmassenmesssmodule. Halt: eine Schlauchschelle habe ich vergessen. Das ganze bildet eine Baugruppe, die nach aufgrund des Aussehens auch „Geweih“ genannt wird. Nein, das Teil wird nicht einzeln von einem Juwelier angefertigt, das ist Massenware. Die eigentliche Luftmassenmessung erfolgt mit einem kleinen Chip, verbunden mit einwenig Mikroelektronik Der Chip wird beheizt und Im Prinzip stellt er fest, wie stark die vorbeiströmenden Luft ihn abkühlt. Herstellungskosten der ganzen Baugruppe wahrscheinlich knapp 5 €, o.k. hier will noch jemand was verdienen, sagen wir 50 €, 150 mit dem Plastikgehäuse. Dieser Luftmassenmesser ist noch nicht einmal von den Leutem vom Stern hergestellt. Es wurde für die Autobauer von B**** montiert. (Der Name klingt so wie das Wort, mit dem Franzosen manchmal früher herablassend Deutsche bezeichnet haben.)
Einbauort des Sensors, Anschluss
Die Einzelteile, hier verbunden
Ist da noch die Frage, warum man denn das ganze Geweih tauschen muss, wenn nur ein Luftmassenmesser defekt ist. Die Hersteller der Ersatzteile behaupten das jedenfalls. Die Luftmassenmesser sind in den beiden „Ohren“ am Ende des Geweihs eingebaut. Eines Nachbar ist Meister bei den Sternianern und sagte mir, dass man die „Ohren“ abhebeln kann. Mangels Übung habe ich etwa 3 Minuten dafür gebraucht. Wenn man dem abgelösten Ohr etwas näher auf die Pelle rückt, sieht man oben die Steckverbindung des elektrischen Anschlusses für diese Seite. Diese Steckverbindung ist ein Ende eines Gehäuses, am anderen Ende des Gehäuses ist der Sensor, der in den Ansaugluftstrom ragt. Dieses Teil ist nur wenige cm groß und steckt wie ein Korken im jeweiligen „Ohr“. Könnte man das herausclipsen oder abschrauben, müsste man nur dieses ca. 5 cm großes Modul ersetzen. Dieses Teil ist wahrscheinlich genauso in ganz vielen anderen Luftmassenmessern verbaut, die sich ansonsten nur durch die "Verpackung" (Gehäuse) unterscheiden. Diese Verpackung hängt nur von der mechanischen Konstruktion des jeweiligen Motors ab. Es wäre doch viel einfacher, nur den defekten Sensor zu tauschen, es müssten viel weniger Teile bereitgehalten werden. Allerdings würde der Hersteller weniger verdienen.
Sensormodul, Herstellerkennzeichnungen
Die beiden Öhrchen tragen selbst wieder eine Teilenummer 0281002955 des Herstellers B**** und eine zweite Nummer A6620900048 von den Leuten mit Stern. Sie sind offenbar als einzelner Luftmassenmesser in anderen kleineren Motren verbaut. Auch bei der Suche nach diesen beiden Nummern wird man im Netz schnell fündig.
Autoersatzteile werden von ganz vielen Firmen verkauft. Einmal von den, die sie für den Hersteller fertigen, aber auch von ganz vielen anderen Unternehmen, die von Autoersatzteilen leben. Nun steht auf der Gesamtbaugruppe die Ersatzteilnummer A6420901642. Damit findet man auch sofort mehrere Angebote für das ganze Geweih, auch viel günstiger. Na gut, der Inhaber der Werkstatt möchte nicht lange im Internet suchen, er wendet sich direkt an einen Lieferanten, der möglichst viele der von ihm benötigten Teile schnell und zuverlässig besorgt. Außerdem gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede, auch Fakes aus dem Osten werden angeboten. Akzeptieren wir die Wahl des Lieferanten durch den Werkstattchef.
Eigentlicher Sensor ohne Gehäuse (Quelle: Wikipedia)
Gar kein Verständnis habe ich aber dafür, dass hier der Anschein erweckt wird, man müsse das ganze Geweihl auswechseln. Wie schon erklärt, das stimmt nicht. Hier werden sinnlos Resourcen verschwendet. Dem Lieferanten sollte man deshalb mal ordentlich auf die Füße treten, wenn er unnöige Teile des Profits wegen verkauft. Und der wird garantiert auch einzelne Luftmassenmesser mit der eingeprägten Teilenummer im Programm haben, da sie ja offenbar auch einzeln verbaut werden. Der dumme Kunde wird abgezockt. er merkt ja meistens sowieso nicht, wie er hier über den Tisch gezogen wird. Falls man wirklich beim Auseinanderbau das verbindende Element zerstören sollte, auch darauf steht jeweils eine Ersatzteilnummer. Zusammensetzen kann man die Einzelteile, indem man die Einzelteile kräftig zusammendrückt. Die rasten dann ein. Das schafft jede Werkstatt.
Das reicht insgesamt für die saure Zitrone in Platin!