7:00 : Laut Bahn-App fährt der Zug pünktlich um 8:08 Uhr. Ehe es in den Zug geht, soll noch das Auto in Wesel in der Werkstatt abgegeben werden.

7:15 Auf der Rheinbrücke: Die Bahn-App meldet: Zug hält nicht in Wesel. Eine nähere Prüfung ergibt, der Zug hält an keiner der Stationen auf der Strecke. D.h. wohl, der Zug fällt aus. Der nächste Zug würde 1 Stunde später fahren. Angeblich. Das würde aber nicht reichen, um in Düsseldorf noch den ICE mit den reservierten Plätzen zu bekommen. Also folgt ein dringender Anruf an eine Freundin, die uns nach Düsseldorf bringen soll. Sie erscheint auch nach einer sensationell kurzen Zeit und wir machen uns auf den Weg nach Düsseldorf. Im Dauerlauf dann in den Bahnhof, auf den Bahnsteig und wir sehen unseren ICE. Ich kann noch auf den Türknopf drücken, aber zu spät, der Zug setzt sich vor unseren Augen in Bewegung und wir standen mit dummen Gesicht auf dem Bahnsteig. 45 Minuten später fuhr ein anderer ICE, der am Frankfurter Flughafen hält. Den nahmen wir, der Zug wurde allerdings ziemlich voll, die Unterbringung von Koffern ist bei der Bahn wohl nicht als Regelfall vorgesehen, trotzdem geht es irgendwie. Wir erreichten Frankfurt zeitig, wir hatten bereits vorher eingecheckt. Dank QR-Code auf dem Handy gelang die Abgabe des Koffers direkt am Flughafeneingang problemlos. Die Sicherheitskontrolle lief auch problemlos, wir waren mehr als 1 Stunde vor dem Boarding am Gate. Wir sind mit dem Kranich geflogen, die Reise war lang, aber durchaus erträglich. Die Verpflegung war für Flugzeugverhältnisse brauchbar. Die alte B747 bietet auch eine Menge Platz, man reist nicht in der Konservendose.

Der Flug dauerte mehr als 12 Stunden. Wir bekamen eine erste Kostprobe von mexikanischer Mentalität: Gib einem auch noch so kleinen mexikanischen Licht eine Uniform oder wenigstens eine Mütze, er fühlt sich gleich zehnmal so groß und tut alles, um mit seiner so erworbenen ungeheuren Autorität andere Leute zu kommandieren und zu schikanieren. Bei der Passkontrolle wurde gelesen, gestempelt, noch einmal kontrolliert, wieder etwas abgeschrieben, mit strengem Gesicht noch einmal geprüft, bis es dem Kontrolleur dann genügend schien.

Nach endlosem Warten auf die Koffer tröpfeln die dann auch endlich langsam vom Band.

Kaum war die Reisegruppe bei der Reiseleiterin, nennen wir sie S., zusammen, war auch schon eine Mitreisende wieder verschollen. Nach längerer Suche und Warten machten wir uns ohne sie auf den Weg zum Bus. Zum Glück war die Vermisste auch selbstständig dorthin gegangen. Durch den Stau im Feierabendverkehr erreichten wir schließlich nach längerer Fahrt das Hotel. Dort zeigte sich dann die ganze Qualität mexikanischer Verwaltungskunst: Es dauerte mehr als 45 Minuten, bis das Einchecken beendet war. Nach mehr als 22 Stunden Reise freut man sich über solche Dinge besonders.

Das Hotel macht den Eindruck eines typischen Großstadthotels: zweckmäßig und funktional, aber wenig Charme, es lädtt nicht zum längeren Verweilen ein. Ein paar Fugen dem Bad machen keinen besonders hygienischen Eindruck, aber ansonsten wollen wir uns nicht beklagen.