Vortsufen

2 Vorstufen und 1- Mischer

Der Empfänger war jedoch immer noch taub, es fehlten gute zwölf dB von den Angaben des Datenblatts. Spannungswerte sind leider im ganzen Manual nicht vorhanden, sieht man von der Betriebsspannung einmal ab. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, Informationen zu bekom­men. Nützlich ist es, wenn in verschiedenen Verstärkerstufen gleiche Bauteile verwendet wer­den. Auch bei verschiedenen Arbeitsfrequenzen sind doch die Arbeitspunkte oft identisch. In den beiden Vorstufen des Empfängers ist das der Fall. Eine Messung der Spannung am Source-Widerstand der MOSFETs liefert Informationen über den Stromfluss. Er war in der ersten Vorstufe erheblich geringer als in der zweiten, obwohl das Gate 2 des ersten MOSFET auf ca. +4 V lag. In der zweiten Vorstufe wird hier dagegen die Regelspannung zugeführt, die sogar negativ werden kann Man sollte in der zweiten Stufe den kleineren Stromfluss erwarten. Messen heißt mit einer bekannten Größe vergleichen, hier wurde das etwas unkonventionell durchge­führt.

Der in den Vorstufen verbaute BF351 ist längst ausgelaufen, in einem wenig Vertrauen erwe­ckenden Online-Elektronikladen konnte ich noch genau ein Exemplar erwerben, das  auch zü­gig geliefert wurde.[2]
Der Einbau erfolgte mit den damals üblichen ESD-Vorsichtsmaßnahmen: Das Bauteil wurde mit einem dünnen Draht mehrfach umwickelt (Kurzschluss) und dann die­sem Zustand einge­lötet. Dann wird mit aller Vorsicht der Draht wieder entfernt. Man sagte in den 70ern den MOSFETs nach, man könne sie durch bloßes Angucken zerstören… Bei der Aktion wurden auch alle Kondensatoren der Vorstufe ersetzt.

Ist ein Halbleiter nicht mehr zu beschaffen, muss man nach Ersatztypen suchen.[3] Das war beim BF351 gar nicht so einfach, er ist einfach heute nicht mehr in Tabellen vertreten. Nach einiger Suche fand ich den Hinweis auf den 3N203, den man bei einem auf Amateurfunk spe­zialisier­ten Teilehändler kaufen könnte. Schwieriger ist das bei ICs, Ersatztypen gibt es dort oft nicht. Allerdings habe ich auch selbst das Hybridmodul aus der Senderendstufe eines fast 40 Jahre alten Funkgerätes noch gefunden.