Vom Flughafen sind es nun  ca. 160 km bis zur Halong Bucht. Das dauert mit dem Bus ein Weilchen. Es gehört zu den Gepflogenheiten des Reiseunternehmens, etwa alle 2 Stunden eine Pause zu machen, bei der man eine Toilette benutzen kann und sich bei Bedarf mit einem Kaffe o.ä. wieder fit machen kann. Wir haben es noch nie erlebet, dass von Toiletten gesprochen wurde, stets wurde  eine Umschreibung gebraucht für das Objekt, auf dieser Reise waren die Toiletten die "Entlastungshallen".  Die Halongbucht ist seit einigen Jahren stark angesagt. Da muss man einfach hin. Meistens werden die Touristen auf ein Schiff verfrachtet und dann ein wenig in der Gegend herumgeschippert. Dazu gehört dann oft  ein Besuch einer der Inseln, wo es Tropfsteinhöhlen gibt, die besichtigt werden. Dann werden die Touristen wieder ausgeladen und die reisen weiter.
Vietnam ist ein kommunistisches Land, man sollte annehmen, dass manche Uhren dort etwas anders ticken. Dennoch ist man auch hier dem touristischen Wahnsinn verfallen und hat rund um die Bucht Hotels und Ferienwohnungen geplant und auch gebaut. Es ist nicht erkennbar, wer die hätte kaufen sollen, für den Durchschnittsvietnamesen sind diese nicht bezahlbar. Es wurde gebaut, wo es immer möglich war, auch die letzten Flächen wurden zubetoniert. Das beflügelte wohl die Gier einiger privater Investoren, die dann weitere Hotels und Ferienwohnungen gebaut haben. Man darf nicht  genau fragen, wie das in diesem politischen System möglich ist, es hat aber funktioniert. Es entstand eine Immobilienblase, die Tat genau das, was immer dann geschieht, sie platzte! So stehen in der Bucht von Halong sehr viele fast fertig gestellte Hotels und Ferienwohnungen, für die es keine Verwendung gibt.  Dazu sieht man noch zahlreiche Bauten in allen Phasen vom angefangenen Rohbau bis zum begonnen Innenausbau, die jetzt vor sich hinrotten und verfallen. Es ist schwer zu schätzen, aber ca. 10 % der Wohnungen mögen vielleicht benutzt werden, der Rest wird wohl nie bewohnt werden.2R0A6081  2R0A6085

 

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Um zum Hotelschiff zu kommen, mussten wir uns auf einen Tender einschiffen. Das Wasserfahrzeug wirkte nicht sehr vertrauenserweckend. Wir kamen dennoch lebend nach etwa 45 Minuten an unserem schwimmenden Hotel an. Das war nicht besonders groß, bot unserer Gruppe aber reichlich Platz.

Es gab eine kleine Pause, anschließend erfolgte das Mittagessen. Es gab ziemlich viele Wasserleichen. Verzeihung: ich meine natürlich Fisch. Währenddessen fuhr das Boot in der Gegend herum, ein System war nicht erkennbar. Nachmittags wurde der Anker geworfen. Wir wurden mit dem Tender an Land gebracht, wo wir in eine sehr zweifelhafte Konstruktion einer vietnamesischen Bake verladen wurden. Der arme Gondoliere beförderte uns mit einem langen Ruder über das Wasser durch eine Welt eingestürzter Kalkhöhlen. Da wir recht früh waren, war da noch noch nicht allzu viel Trubel. Das änderte sich dann allerdings bald, es wurde richtig voll auf dem Wasser.

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Es ging zurück zum Anleger, von dort mit dem Tenderboot wieder zum Hotel-Schiff, dass noch einmal ein wenig herumfuhr und letztlich für die Nacht festmachte. Es gab noch mal ein leckeres Abendessen mit DIY-Einlage in Sachen Frühlingsrollenherstellung. Das Essen war wieder sehr fischhaltig, aber lecker. Der größte Teil der Reisegruppe zog sich sehr schnell zurück, die letzte Nacht war doch sehr kurz.

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Am nächsten Tag mussten wir recht früh aus den Federn, und wir wurden mit dem Tender zu einer der größeren Inseln gebracht. Dort ging es noch ein Stück mit dem Bus weiter. Dann mussten wir über ganz viele Stufen klettern und uns durch enge Spalten zwängen, um in eine Tropfsteinhöhle zukommen. Nichts für Leute mit Platzangst. Auf dem Rückweg gab es wieder reichlich Treppenstufen zu überwinden. Anschließend ging's mit dem Bus zum Boot zurück. Dort erwartete uns eine kleine Pause, es gab einen Brunch und dann war's auch schon Zeit das Boot zu verlassen. Ziel für den Tag war Hanoi.

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