Einchecken im Hotel, die Zimmer sind gefühlt seit 50 Jahren nicht mehr renoviert worden. Graues Plastik, kahle Wände, nicht sehr einladend dieses Hotel. Der Kühlschrank der Minibar ist leer, eigentlich könnte man die Wasserflaschen darin kühlen, wäre dann nicht so ein fürchterlicher weißer Schmierfilm, von dem man sich gar nicht vorstellen möchte, was das denn ist.
Nach kurzer Pause geht es in die Stadt. Kambodscha ist offiziell noch ein Königsreich, wenn auch die Macht bei einem Zivilisten liegt, der seit den siebziger Jahren das Land mehr oder weniger diktatorisch beherrscht. Zwar gibt es Wahlen, wenn aber das Ergebnis nicht wie gewünscht ausfällt, sind die Gewählten sehr schnell über irgendwelche Hintertüren im Gefängnis oder anderweitig kaltgestellt. Da der Vorgänger des derzeitigen Königs, König Sihanouk, beim Volk sehr beliebt war, wird der jetzige König als Marionettenfigur geduldet, hat aber nicht einen nennenswerten Einfluss auf das Geschehen.
Wir besichtigten den Königspalast. Das ist durchaus möglich, hier gibt es zahlreiche Stupas, Hallen mit speziellen Zwecken, den Thronsaal und ein Kloster. Gefühlt muss man bei der Hälfte der Gebäude die Schuhe ausziehen oder man darf nicht hineinfotografieren. Obelix würde sagen: "Die Spinnen die Kambodschaner!"

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Trotzdem ist die Anlage sehenswert, beeindruckend ist auch der Klosterteil. Der ist wirklich noch "in Betrieb".
Kambodscha wird von ganz wenigen Leuten beherrscht und ausgeplündert, das muss man so direkt sagen. Es werden weniger als 2 % des Haushaltes für Bildung ausgegeben, ein Sozialsystem existiert praktisch nicht. Wer dumm ist und nichts hat, kann so einem System nicht so leicht gefährlich werden. Es gibt Initiativen, um benachteiligte Kinder zu fördern. Wir fuhren mit dem Bus zu einer Tanzschule, in der Kinder zwischen fünf und 22 Jahren Tanzunterricht erhielten und auf diese Weise auch Sozialverhalten lernen können. Wir durften einer Darbietung und einem Training beiwohnen, eine schöne Ergänzung des Programms der Reise.

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Es folgte die Rückkehr mit dem Bus zum Hotel, dort konnte man  auf der Dachterrasse bei der Happy Hour ein Bier,einen Cocktail oder noch einen Kaffee genießen. Dann ging es mit dem Bus zu einem Lokal am Mekong, wo wir uns an einem ein leckeren Abendessen mit einem schönen Ausblick auf den Fluss erfreuen konnten.

Am nächsten Tag stand das Nationalmuseum auf dem Programm. Da noch eine weitere Gruppe des Reiseveranstalters dort unterwegs war, hatten wir noch ein wenig Zeit. Wir machten einen Spaziergang am Ufer des Mekong, besucht noch ein Kloster, es kann dem Karma und dem Geist bekanntlich nie schaden. Dann ging es in den Bus und mit dem zum Nationalmuseum. Da konnten wir bewundern, was man aus den Tempeln von Ankor gerettet hatte. Im letzten Teil der Reise sollten wir diese Orte noch besuchen. Dazu mussten wir zunächst nach Siem Riep gelangen, das war wieder eine Etappe mit dem Flugzeug.